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Boxer-Klub E.V.

< Deutsche Jugend- und Juniorenmeisterschaft 2013
16.04.2013 11:08 Kategorie: Allgemein
Von: Peter Holzhausen, Zuchtleiter

Warnung vor Acepromazin in Narkose- und Beruhigungsmitteln

Boxer und andere kurznasigen Hunde vertragen das nicht

Warnungen vor Beruhigungs- und Narkosemitteln mit dem Inhaltsstoff Acepromazin gibt es schon viele Jahre. Einer meiner Boxer wäre vor ca. 10 Jahren beinahe daran gestorben. Seitdem versichere ich mich bei jedem Tierarzt, dass dieses Mittel meinen Hunden nicht verabreicht wird. Nun haben wir in unserer Gruppe wieder einen aktuellen Fall. Ein Boxer hätte beinahe eine harmlose Zahn-OP nicht überlebt. Er hat über eine Woche gebraucht, bis die Auswirkungen der Narkose überwunden waren. Erst nach Rückfrage beim Tierarzt wurde bestätigt, dass dieser Boxer ein Beruhigungsmittel mit dem Wirkstoff Acepromazin vor der Narkose bekommen hatte. Anlass genug, noch einmal vor dem Wirkstoff zu warnen, damit er bei Anästhesien (Betäubungen) von Boxern, Molossern und anderen brachyzephalen Hunderassen (Mops, Bulldoggen, etc) nicht eingesetzt werden wird. Bei Boxern kann es einen Herz-Block I, eine Arrhythmie des Herzens, verursachen. Es kann auch zu gravierendem Blutdruckabfall führen. Zudem wurde beobachtet, dass die betroffenen Hunde oft über Tage nach Acepromazingabe noch sediert sind. Vor allem bei Boxern tritt häufig schon bei kleinen Dosen Acepromazin eine plötzliche Bewusstlosigkeit mit Hypotension und Bradykardie auf. Einige Hunde (Boxer und Pekinesen) sind nach der Gabe von Acepromazin in einer Dosis von 0,55 mg/kg innerhalb von 5 bis 10 Minuten kollabiert. Klinisch waren Atemstillstand, verlangsamter Puls und völlige Bewusstlosigkeit festzustellen. Warnung: Dieses Medikament ist das am meisten verschriebene Beruhigungsmittel in der Veterinär-Medizin. Es wird auch oral verordnet und an Besitzer gegeben, die ihren Hund während eines Lufttransports, einer Reise oder zu Silvester ruhig stellen wollen. Es wird dringend empfohlen, dass Boxer-Besitzer (auch Molosser-Besitzer) dieses Medikament vermeiden, besonders wenn der Hund unbewacht und/oder es unmöglich ist, sofort medizinische Nothilfe, falls erforderlich, zu bekommen. Erfahrene Tierärzte empfehlen, einen Zettel mit dem Gefahrenhinweis in die Impfpässe unserer Hunde legen. Außerdem sollten wir die Warnung auf der Karteikarte bei unserem Haustierarzt eintragen lassen für den Fall, dass mal nur eine Vertretung da ist. Laut Internetrecherche kommt dieser Wirkstoff u.a. in folgenden Mitteln vor: Calmivet, Prequillan, Sedalin, Vetranquil, Tranqiline (gegen Reisekrankheiten). Die meisten Tierärzte wissen das, doch Ausnahmen bestätigen die Regel, wie wir jetzt wieder erfahren mussten. Dem Boxer in unserer Gruppe geht es inzwischen wieder gut. Doch der Schreck sitzt uns allen noch in den Gliedern.

Quellen: www.vetpharm.uzh.ch de.wikipedia.org/wiki/Acepromazin www.tiernothilfe-leipzig.de www.boxernothilfe.de/boxer www.vetoquinol.de/de/produkte/arzneimittel/sedalin-gel.php

Ina Beate Wiedmann, Gr. Oberstenfeld